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Sie wollen Ihren Garten nachhaltig bewirtschaften? Sie wollen langfristig kostenbewusst leben? Vertrauen Sie auf eine uralte, bewährte Methode: Die Idee, Regenwasser zu speichern, um auch in regenarmen Zeiten Wasser zur Verfügung zu haben, hatten unsere Vorfahren schon vor tausenden Jahren. Unterirdische Wasserspeicher – Zisternen (lat. cisterna für „unterirdischer Wasserbehälter“) – erwiesen sich dafür als besonders geeignet: Das Erdreich schützt den Speicher vor Licht, Wärme und Kälte. So bleibt die Wassertemperatur das ganze Jahr über konstant bei 6 bis 8° C. Bei der dunklen und kühlen Lagerung können sich keine Algen und Mikroorganismen bilden und das gespeicherte Wasser ist unbegrenzt haltbar.

Bereits aus der Stein- und Bronzezeit sind Zisternen bekannt und im römischen Reich, in Arabien und im Mittelalter erlebten Zisternen – teilweise prachtvoll und riesig gebaut – ihren Höhepunkt. Mit dem Ausbau der zentralen Trinkwasserversorgung verloren Zisternen bei uns ihre existentielle Bedeutung. Jedoch ist Trinkwasser ein teures und energetisch aufwändiges Produkt. Denn: Es muss mit hohem Energieverbrauch aus dem Grundwasser oder dem Oberflächenwasser gefördert, aufbereitet und schließlich in die Haushalte transportiert werden. Dort wird es dann unter anderem für Zwecke verwendet, die eigentlich keine Trinkwasserqualität erfordern. Eine Verschwendung einer wertvollen Ressource, die – auch infolge des Klimawandels – immer knapper wird. Mit einer Zisterne im Garten können Sie aktiv mitwirken, die aufwändige Aufbereitung des Grundwassers zu Trinkwasser zu reduzieren, das Grundwasser zu schonen und das Abwassersystem zu entlasten.

Was ist eine Zisterne?

Zisternen sind Sammelbehälter für Niederschlagswasser (Regenwasserspeicher), die unterirdisch gebaut sind. Es gibt sie mittlerweile in verschiedenen Formen und Größen und aus unterschiedlichen Materialien. Zunächst wurden Zisternen aus Stein gemauert oder betoniert, inzwischen gibt es auch Wasserbehälter aus Kunststoff. Das Prinzip ist dabei immer das Gleiche: Regen, der auf Ihr Hausdach trifft, läuft in die Regenrinnen, fällt über das Fallrohr nach unten und wird über Zuleitungsrohre weiter in den Erdspeicher, die Zisterne, geleitet. Auf dem Weg zur Zisterne fließt das Wasser durch einen Filter, der es von grobem Schmutz, Blättern oder Steinen reinigt.

Wenn die Zisterne voll ist, läuft das überschüssige Wasser durch einen Überlauf ab, versickert zum Beispiel in einer Sickergrube im Boden oder gelangt in das Abwassersystem. Das in der Zisterne gesammelte Wasser wird mit einer Pumpe entnommen. Für kleinere Mengen (zum Beispiel um Kübelpflanzen zu gießen) genügt eine Handpumpe. Für größere Mengen (zum Beispiel zum Rasensprengen) wird eine elektrische Pumpe verwendet. Um flexibel zu sein, können natürlich auch beide Pumpsysteme installiert sein. Mit einem Schwimmschalter kann man den Füllstand messen und dadurch den Einsatz der elektrischen Pumpe optimieren: Bei hohem Füllstand wird durch Einsatz der Pumpe der Wasserstand reduziert, bei niedrigem Füllstand wird die Pumpe nicht unnötig in Betrieb gesetzt.

Wofür kann man gesammeltes Niederschlagswasser nutzen?

Das in der Zisterne gespeicherte Wasser besitzt zwar keine Trinkwasserqualität, kann aber für verschiedene Zwecke benutzt werden, bei denen das Wasser nicht keimfrei zu sein braucht. Jeder Liter Wasser, der aus der Zisterne entnommen wird, ist ein gesparter Liter Trinkwasser.

Garten

Der Haupteinsatzbereich von Zisternen ist zurzeit sicher der Einsatz für die Gartenbewässerung. Das gesammelte Zisternenwasser eignet sich ideal, um Sträucher und Bäume zu bewässern, den Rasen zu sprengen und Gemüse- und Zierpflanzen in Haus und Garten zu gießen. Mit dem weichen Niederschlagswasser gedeihen die meisten Pflanzen sogar besser mit als mit hartem, kalkhaltigem Trinkwasser. Auch Ihren Gartenteich können Sie mit Wasser aus Ihrer Zisterne im Garten befüllen.

Haushalt

Aber auch im Haushalt kann das Wasser aus der Zisterne genutzt werden. Die Toilettenspülung und die Waschmaschine benötigen kein Trinkwasser und können mit Zisternenwasser betrieben werden. Auch für den Hausputz oder die Autowäsche muss es kein Trinkwasser sein – Wasser aus der Zisterne tut es genauso. Eine Regenwasseranlage für den Haushalt ist komplex und sollte von einem Fachbetrieb eingebaut werden. Die Anlage umfasst einen Wasserspeicher aus Beton oder Kunststoff, ein spezielles Rohr, ein Filtersystem sowie eine Pumpe. Zusätzlich zur Trinkwasserleitung ist im Haus ein zweites Leitungssystem für das Regenwasser nötig, denn laut Trinkwasserverordnung muss dafür gesorgt werden, dass sich kein Regenwasser in das Trinkwasser mischt. Wegen des vorgeschriebenen separaten Leitungssystems gestaltet sich die Montage bei einem Neubau einfacher. Sie können eine Regenwasseranlage für den Haushalt prinzipiell jedoch auch in einem bestehenden Haus nachträglich einbauen. Informieren Sie sich einfach bei einem Fachbetrieb.

Wann lohnt sich eine Zisterne im Garten?

Die Anschaffung und Einrichtung einer Zisterne im Garten kostet erst einmal einiges Geld. Natürlich stellt sich da die berechtigte Frage: Lohnt sich das? In jedem Fall ist eine Zisterne im Garten eine langfristige Investition: Regenwasserspeicher haben eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten und amortisieren sich auf lange Sicht – insbesondere da die Trink- und Abwasserkosten zukünftig kontinuierlich steigen werden. Zudem bieten einige Gemeinden Fördergelder für Zisternen an. Wie schnell und in welchem Ausmaß sich eine Zisterne letztlich für Sie materiell lohnt, hängt von Ihrer individuellen Wohn- und Lebenssituation ab. Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb beraten, welche Anlage am besten zu Ihnen passt, und wie lange es dauern wird, bis sich die Anschaffungskosten amortisiert haben werden.

Bei hohem Wasserverbrauch

Eine Zisterne im Garten lohnt sich umso mehr, je höher Ihr Wasserverbrauch ist. Haben Sie zum Beispiel ein sehr großes Grundstück, macht sich die Bewässerung des Gartens mit gespeichertem Niederschlagswasser statt teurem Trinkwasser bei den Wassergebühren besonders deutlich bemerkbar. Wenn Sie eine größere Familie haben und Ihr Wasserverbrauch im Haushalt dementsprechend hoch ist, lohnt sich auch der kostspieligere Einbau einer Regenwasseranlage für den Haushalt. Insbesondere, wenn Sie bereits beim Hausbau eine solche Anlage installieren lassen, da dann die Kosten niedriger sind als bei einer nachträglichen Installation.

Bei Dürre

Infolge der globalen Erderwärmung nehmen Trockenperioden auch in Europa zu. Eine der Folgen: Pflanzen, die keine Tiefwurzler sind, leiden unter der Trockenheit und sind auf intensive zusätzliche Bewässerung angewiesen. Dafür Trinkwasser zu verwenden, ist kostenintensiv. Bei Grundwassermangel kann es sogar regional verboten werden, Trinkwasser für das Gartengießen oder Autowaschen zu verwenden. Zisternenbesitzer können ihre Pflanzen mit dem gespeicherten Niederschlagswasser unterstützen und trockene Phasen ohne Zusatzkosten und mit gutem Gewissen überbrücken.

Bei nachhaltigem Lebensstil

In der Zukunft wird nicht nur Grundwasser, sondern auch Niederschlagswasser als wertvolle Ressource in der Bedeutung steigen. Mit einer Zisterne im Garten tragen Sie dazu bei, verantwortungsvoll und ökologisch sinnvoll mit dem kostbaren Gut Wasser umzugehen. Denn Zisternen reduzieren den Trinkwasserverbrauch und somit die Notwendigkeit, Grundwasser unter hohem Energieaufwand zu fördern und aufzubereiten. Zisternen entlasten außerdem die Kanalisation. Ohne Regenwasserspeicher kann das Wasser aus dem Fallrohr vor allem bei Starkregen nicht ablaufen und fließt in das Abwassersystem. Der Einsatz von Zisternen verringert die Gefahr vollgelaufener Keller und überfluteter Straßen infolge einer überlasteten Kanalisation.

Fazit

Regenwasser ist eine wertvolle natürliche Ressource und kann in vielen Bereichen eine Alternative zum Trinkwasser sein. Es zu sammeln und zum Bewässern von Pflanzen, für die Toilettenspülung, den Hausputz oder für die Waschmaschine zu nutzen, ist aus ökonomischen und mehr noch aus ökologischen Gründen sinnvoll.