Rohre sind die Adern eines jeden Hauses. Aus einem einfachen Rohbau lassen sie das fertige „zu Hause“ werden. Sie sollten jedoch unbedingt korrekt verbunden werden. Früher war fließendes Wasser in Häusern Luxus. Heute ist das für uns ganz selbstverständlich geworden. Mal eben unter die Dusche springen oder sich kurz die Hände waschen. Damit dies alles gewährleistet wird, ist eine richtig abgewickelte Hausinstallation Voraussetzung. Diese sollte dann im Idealfall die Zuführung von reinem, sauberem Trinkwasser regeln.
Wer Hobbyhandwerker ist und Abzweigungen und Richtungsänderungen vornehmen möchte, um die Anpassung des Wasserrohrleitungsverlaufs durchzuführen, der steht oftmals vor einer großen Auswahl. Es gibt viele unterschiedliche Leitungssysteme mit Rohrformstücken und sämtlichen Zubehör, so dass auch schon einmal ein versierter Hobbyhandwerker verzweifeln kann. Nimmt man nun am besten moderne PP-R-Rohrleitungssysteme, bewährte Kupferrohre oder doch die Mehrschichtverbundrohre inklusive Fittings? Bei dieser großen Anzahl von Verbindungsmöglichkeiten hat man(n) die Qual der Wahl.
Arten von Rohrverbindungen
Die Arten von Rohrverbindungen werden immer umfangreicher. Oftmals haben Sie bei den Systemen von Rohrleitungen gar keine andere Wahl, als jene Verbindungsart einzusetzen, die der Hersteller für das jeweilige System zugelassen hat. Hierbei kann jedoch ein Problem bei älteren Systemen entstehen. Werden diese nicht mehr hergestellt oder gibt es gar den Hersteller nicht mehr, fehlt es an den passenden Verbindungsteilen. Zudem muss bei der Entscheidung der richtigen Verbindungstechnik darauf geachtet werden, an welchem Ort des Hauses die Verbindung eingesetzt werden soll. Unterschieden wird hier zwischen unlösbaren und lösbaren Verbindungen.
Unlösbare Verbindungen
Diese Verbindungsart garantiert Dichtigkeit auf Dauer. Sie kann nur mit Gewalt und Zerstörung wieder gelöst werden. Dank dieser Beschaffenheit der Verbindungsart, kann sie an jeder Stelle in einem Haus genutzt werden. Zu den unlösbaren Verbindungen gehört:
- Lötverbindung
- Autogenschweißen
- Klebeverbindung
- Schiebehülsenverbindung
- Pressfittingverbindung
- Gewindeverbindung
- Steckfittingsystem
- Schneidringverschraubung
Lösbare Verbindungen
Ein Vorteil einer lösbaren Verbindung kann jener sein, dass sie jederzeit mit dem entsprechenden Werkzeug wieder auseinandergenommen und dann umgebaut werden kann. Diese Verbindungsart kann jedoch bei typischer Beanspruchung thermischer Art oder aufgrund der Verwindungen nach einiger Zeit undicht werden. Deshalb dürfen die lösbaren Verbindungen auch nicht unter dem Estrich oder unter Putz verlegt sein, da sie immer frei zugänglich sein müssen. Folgende lösbare Verbindungen gibt es:
- Klemmringverbindung
- Verschraubung
- Flanschverbindung
- Rohrkupplung
- Gewindeverbindung
- Muffenverbindung
- Manschettenverbindung
- Schnellkupplung
- Schneidringverschraubung
Löten
Das Löten ist ein bewährtes, thermisches Verfahren, um Metalle stoffschlüssig zu verbinden. Die Verbindung wird entweder durch die Diffusion (Diffusionslöten) oder durch das Schmelzen von Senkblei (Schmelzlöten) an den Seitenbegrenzungen des Werkstoffes hergestellt. In der Gebäudetechnik wird diese Verbindungsart vorwiegend bei Kupferrohren angewendet (Hart- oder Weichlöten, je nach Ausmaß). Die Verbindungsart des Lötens zählt zu den nicht lösbaren Verbindungen.
Schweißen
Bei großen Heizungsanlagen kommen Schweißarbeiten kaum noch zum Einsatz. Zumindest nicht vom Heizungsbauer selbst. Der Grund hierfür ist, dass das Schweißen nicht mehr zur Ausbildung gehört. Dickwandige und groß dimensionierte Stahlrohre werden durch Gasschmelzschweißen oder mittels E-Schweißen verbunden. Auch Armaturen und Geräte wie beispielsweise Schlammabscheider, die in großen Dimensionen existieren, gibt es mit Schweißanschluss.
Pressen
Beim Pressverbinden erfolgt die Verbindung mechanisch. Hierbei werden mehrere Teile mit Pressbacken und Pressschlingen oder einer Pressmaschine zusammengefügt. Den Teil der Herstellung von form- und kraftschlüssigen Verbindungen übernimmt die Pressmaschine. Solch eine Pressverbindung gibt es aus Rohr und Fitting. Zur Abdichtung der zu verbindenden Teile kommen hier meistens ein Dichtelement aus EPDM oder ein Dichtring zum Einsatz. Bei der Rohrverbindung durch Pressen wird der außen liegende Materialring auf den unteren Ring aufgepresst. Solch eine Pressverbindung besitzt jedoch unterschiedliche Möglichkeiten. Bei Mehrschichtverbundrohren mit Aluminiumkern werden dieses beispielsweise auf den Fitting gesteckt und dann das Aluminiumrohr verpresst.
Alle gebräuchlichen Rohrwerkstoffe wie Kunststoffrohre, Kupferrohre, dickwandige Stahlrohre, C-Stahl, Edelstahlrohre sowie Mehrschichtverbundrohre können auf diese Art mit Kunststoff- oder Metallfittings verbunden werden. Sogar im industriellen Rohrleitungsbau ist diese Anwendung denkbar. Die Art der Pressverbindung wird heutzutage zu circa 80 bis 85 % angewandt (mit axialer, radialer und raxialer Pressfittingtechnik). Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass mittlerweile fast jeder Handwerker diese Technik anwendet.
Kleben
In fast allen Bereichen der Technik wird das Klebeverfahren heute als anerkanntes Fügeverfahren eingesetzt. Besonderen Anklang findet diese Technik im Flugzeug- und Automobilbau. Grund hierfür ist die enorme Gewichtsminderung, die damit erreicht wird. Auf der ganzen Welt werden geschätzt 250.000 unterschiedliche Klebstoffe eingesetzt. Aus diesem Grund sollte ein bestimmter Klebstoff auch genau auf seine Aufgabe hin gewählt werden.
Im Handwerk beziehungsweise auf einer Baustelle existiert für jeden Anwendungsbereich der richtige Kleber. Die Klebstoffe können eingesetzt werden bei entweder -55 °C (bei Kälteinstallationen) oder sogar auch bei einer Hitzebeständigkeit von bis zu 1.500 °C (beim Verkleben von Keramiken, Schamotten oder Metallen).
Bei fachgerechter Ausführung kann mit Klebeverbindungen eine langlebige Verbindung fast aller Werkstoffe in den unterschiedlichen Kombinationen erzielt werden. Nach der DIN EN 923 wird Klebstoff als Bindemittel und Nichtmetall definiert, welches über Kohäsion und Adhäsion wirkt. Im Vergleich zum Löten oder Schweißen erfolgt diese Technik wärmearm. Somit kann eine Schwächung der Fügeteile, wie es beispielsweise beim Schrauben oder Nieten vorkommen kann, ausgeschlossen werden.
Rohrkupplungen für die optimale Rohrverbindung
Wenn Sie bei Ihrer Hausrenovierung selbst mit anpacken, können Sie viel Geld sparen. Ihre Eigenleistungen müssen sich dabei aber nicht nur auf das Verlegen von Bodenbelägen oder die Decken- und Wandgestaltung reduzieren. Sind Sie ein geübter Handwerker, können Sie sich ruhig auch an die Sanitärinstallationen herantrauen. Wichtigster Punkt ist hierbei die Rohrverbindungstechnik. Letztlich soll ja alles dicht sein und auch lange halten. Eine Kenntnis über die verschiedenen Verbindungstechniken kann aber auch bei Konstruktionen wie Terrassengeländer, Regalen, Gewächshäuser und Wintergärten sein.
Was sind Rohrkupplungen?
Mit einer Rohrkupplung lassen sich zwei Rohre verbinden, ohne dass man sie Schweißen, Flanschen, Nuten oder mit einem Gewinde versehen muss. Dabei können die Rohre mit hoher Festigkeit und umkehrbar miteinander verbunden werden. Die Rohrkupplungen eignen sich besonders als wirtschaftliche Alternative zu den konventionellen Verbindungstechniken bei Kunststoff- und Metallrohren. Alle Rohre, die glatt enden, können mit Rohrkupplungen verbunden werden.
Fazit zum Rohre verbinden
Unter den meisten Handwerkern ist die Technik des Pressens der Favorit auf der Baustelle. Egal, ob es um Trinkwasser (Sanitär), Heizungsanlagen oder Heizungsanbindung geht; der Pressfitting gilt als sicher und ist ein echter Allrounder. Zusätzlicher Pluspunkt ist zudem, dass die Verfügbarkeit des Materials im Großhandel bei 100 % liegen dürfte. Die Hersteller von Steckfittings wiederum geben sogar ihre Lösungen für andere Einsatzbereiche frei (Regenwassernutzung, Druckluft). Jedoch sind die Einsatzzwecke des Pressfittings und wegen der Kombination von speziellen Pressfittings und Edelstahlleitungen fast unendlich groß. Bei dem ein oder anderen Handwerksbetrieb ist auch noch die Kunst des Lötens zu finden. Weiterhin geschraubt wird beim Übergang von Heizungs- und Trinkwasseranlagen. Auch bei der Integration von Armaturen in den Leitungsstrang wird heute noch oft geschraubt.
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