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Gin und Gin Tasting – sie gehören zusammen wie Brot und Butter. Warum das? Weil nicht jeder Gin Freund es sich leisten kann von jeder Sorte eine Flasche zu kaufen, um sie dann zu probieren. Wer auf diesem Wege seine Lieblingssorte finden möchte, der benötigt ganze Lagerräume und sehr viel Geld. Daher sind Tasting Veranstaltungen die ideale Methode, um sich ein umfangreiches Fachwissen anzutrinken, bzw. es sich „anzueignen“. Das Angebot an Gin ist in den letzten Jahren nämlich nahezu explodiert. Neue Gin Sorten sprießen aus dem Boden wie Pilze. Überall werden sie in der Gastronomie dazu genutzt, um Besucher anzulocken. „An unserer Bar finden Sie über 50 Gin Marken …“ – so das Prinzip. Gin-Cocktails stehen hoch im Kurs und auch mit dem allseits beliebten Tonic lässt er sich hervorragend als Mixtur herunterspülen. Doch wie kam es dazu? Warum ist Gin so beliebt? Wieso sind Tasting Abende so gut besucht und wie laufen sie in Zeiten der Covid Pandemie ab?

Warum ist Gin so beliebt geworden?

Häufig ist es eine Sache des Images, das ein Getränk beliebt macht. In den Regalen der Läden standen schon lange Zeit Gin Flaschen herum. Nur hat sie irgendwie niemand getrunken. An der jüngeren Generation gingen sie jedenfalls vorbei. Trendy waren sie nicht. Es war eher das Getränk für ältere Personen. Pur wurde es ohnehin kaum genossen, eher als Beigabe im Cocktail oder mit Tonic, also als Gin Tonic.

Doch wie es so ist in der Welt, irgendwann kommt eine Person, die Gin besonders gerne mag. Und wenn diese Person dann auch noch als Influencer auftritt, dann kann sich daraus etwas entwickeln. Weltweit hat sich in den letzten Jahren ein kleiner Trend etabliert. Junge Leute gründen Brennereien oder Brauereien, um dort etwas Besonderes zu produzieren, das abseits vom Mainstream liegt. Siehe auch die Craf-Beer Bewegung. In diese Kategorie gehörten zum Beispiel die Gründer von Black Forest Distillers, einer Brennerei im Schwarzwald. Im Jahr 2010 fanden sie ein altes Gin Rezept eines Engländers, der ein Wirtshaus in ihrer Region betrieb. Sie nutzten es, um ihre eigene Sorte herzustellen. Obwohl sie nicht gerade erfahren waren auf dem Gebiet – ein Jahr später schon gewannen sie damit die Weltmeisterschaft. Der „Monkey 47 Schwarzwald Gin“ aus Baden-Württemberg erhielt den großen Preis der Jury.

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Aus solchen Erfolgsgeschichten entstehen natürlich Trends. Und es finden sich dann immer mehr Personen, die als Nachahmer das Gleiche probieren möchten. Ab den Zehnerjahren stieg so die Beliebtheit des Getränks rasend an. Neue Destillerien wurden gegründet, immer mehr Gin-Fans wurden gewonnen. Das Fieber ging um die ganze Welt. Gin Tasting Termine gab es wohin man schaute bzw. Events, die damit zu tun haben.

Für Neulinge auf dem Gebiet ist das gerade so etwas wie der Höhepunkt. Was viele nicht wissen, ist dass dieses Getränk eine bewegte Geschichte hat. Einst sorgte die „Gin Craze“ dafür, dass das British Empire fast kollabiert wäre. Die Menschenmassen tranken sich schier in den Wahnsinn. In den indischen Kolonien stellte man fest, dass die Zugabe von Tonic einen gewissen Schutz vor Malaria bietet. Somit wurde es neben Whisky und Rum das Lieblingsgetränk der dortigen Besatzungssoldaten.

Welche Gin-Tasting Angebote gibt es?

Vor der Pandemie gab es eine Reihe von Gin Tasting Angeboten. Sie erfreuten sich einer immensen Beliebtheit. Die Tickets gingen immer gut weg. Gin-Liebhaber standen Schlange. Wir zeigen auf, welche Tasting Veranstaltungen es gab und wie sie sich seit der Covid-19 Krise verändert haben.

Gin Tasting – Entdecke was Neues

Der Klassiker ist natürlich das ganz normale Gin Tasting. Bei solchen Terminen sorgten die Gastronomen dafür, dass einige besondere Sorten Gin im Angebot waren. Jeder Besucher durfte ein Gläschen probieren. Am Ende wurden dann die angebrochenen Flaschen versteigert. Zudem war es möglich direkt vor Ort welche zu kaufen. Wichtig war dabei, dass die Gastgeber nicht jene Marken anboten, die es an jeder Ecke im Laden gibt. Es musste immer etwas Besonderes sein, damit die zum Teil erfahrenen Kenner auch etwas Neues geboten bekommen. Dazu gehörten zum Beispiel neuer Premium Gin oder eine Sorte, die regional ist und in Deutschland gar nicht auf dem Markt verfügbar ist usw. Also alles, nur nicht Mainstream.

Nach dem Ausbruch der Krise, mit dem Beginn der Lockdowns, ging das so nicht mehr weiter. Man verlegte die Termine zwangsläufig ins Internet. Für das Gin Tasting meldeten sich die User per Internet an. Ihnen wurde dann per Post eine Gin Tasting Box zugeschickt, in der sich kleine Kostproben der Auswahl für das Tasting befanden. Per Live-Webcam erzählte dann der Veranstalter etwas zu den Hintergründen der Marke.

Häufig wurde gleich eine Auswahl verschiedener Tonics mitgegeben. So konnten die Teilnehmer gleichzeitig den passenden Tonic zu ihrem neuen Gin-Favoriten austesten. Bei den Machen vom Gin Tasting Berlin konnte man auf diesem Wege immer wieder Termine wahrnehmen und jede Menge Exoten probieren.

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Mix Dir den perfekten Drink

Man sollte wissen, dass Spirituosen meist aus gegorenen Früchten, Kräutern oder Getreide usw. hergestellt werden. Im Falle von Gin ist es Wacholder. Doch das ist nicht alles. Denn beim Brennen bleiben nur geringe Reste der Aromen enthalten, zumindest bei hochprozentigen Spirituosen. Daher bekommen Ginsorten ihren besonderen Geschmack zusätzlich durch die sogenannten Botanicals. Botanicals sind Gewürze aller Art. Sie werden verwendet, um dem Getränk eine besondere Note zu geben. Was das angeht, sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt: Basilikum, Chili, Pfeffer, Flieder, Nelke Veilchen – die Liste ist riesig und kann noch lange erweitert werden. So erklärt sich das breite Spektrum an Geschmäckern, die mit dem Drink verbunden sind. Ihr Mix verleiht Charakter.

Ein sehr erfolgreiches Format entstand aus diesem Umstand. Es gibt Termine, da geht es darum, dass jede anwesende Person sich seinen eigenen, privaten Gin mixen kann. Dazu können die verschiedenen Botanicals in beliebiger Kombination eingesetzt werden. Am Ende bekommt man dann eine wunderschöne Flasche mit besonderem Etikett, um den individuellen Mix abzufüllen. Im Gegensatz zum Tasting wird bei diesem Event nicht passiv beschallt, sondern die Teilnehmer sind selbst aktiv dabei.

In Zeiten der Pandemie wurde es so ähnlich gelöst, wie beim Gin Tasting. Mit der Anmeldung bekamen die Kunden ein Tasting Set zugeschickt, in dem sich alles Notwendige befand. In einer Live-Übertragung tauschten sind die Teilnehmer mit der Kursleitung aus.

Cocktail-Stunde

Es ist ja nicht so, als wäre der kleine Wacholderschnaps im puren Zustand ein leicht bekömmliches Getränk. Immerhin liegt der Mindestalkoholgehalt bei 37,5% Vol. Bei Rum ist es der gleiche Wert. Beim Whisky muss man nach der Bestellung mit mindestens 40% rechnen. Das ist nicht jedermanns Welt.

Doch wer das charakteristische Aroma auf anderem Wege genießen wollte, für den waren die Cocktailabende interessant. Es gibt dutzende, die auf Gin basieren. In einschlägigen Seminaren wurde den Teilnehmern beigebracht die besten davon zu mixen. Für sich und für andere.

Auch diese wertvolle Fortbildung zum Wohle der Gesellschaft ließ sich online absolvieren. Entweder per Set, oder man bekam eine Einkaufsliste. Denn im Gegensatz zum Tasting, ging es hier nicht darum exotische Sorten zu trinken. Sondern das Ziel war es mit Standard-Marken exotische Cocktails herzustellen. Das geht online und per Video-Zuschaltung recht einfach.